Das Bundesumweltministerium (BMUKN) unterstützt den ökologischen Wandel in den ehemaligen Kohleregionen mit dem Programm „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen“ (KoMoNa). Ziel ist es, in diesen Gebieten Umweltschutz, Lebensqualität und Beteiligungfür einen nachhaltigen Strukturwandel zu fördern. Insgesamt werden bis Ende des Jahres über 100 Projekte mit rund 105 Millionen Euro gefördert.
Im Rheinischen Revier übergab die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter nun den ersten von vier Förderschecks an die Städte Baesweiler und Meerbusch, das Schloss Dyck und den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Das BMUKN stellt dafür insgesamt 5 Millionen Euro bereit.
„Der Kohleausstieg stellt die Menschen in den einstigen Kohleregionen vor große Veränderungen. Nachhaltiger Strukturwandel gelingt nur, wenn die Menschen vor Ort ihn mitgestalten“, sagte Schwarzelühr-Sutter. „Wenn Bürgerinnen und Bürger am Wandel aktiv beteiligt sind, können sie sich auch künftig mit ihrer Region identifizieren. Die vier geförderten Projekte sind dafür überzeugende Beispiele, die zum Nachahmen auffordern.“
Baesweiler nutzt Wasser: Für eine ökologische Zukunft
Die Stadt Baesweiler setzt ein umfassendes Projekt um, das die Klimaanpassung vor Ort fördert und die Bevölkerung für Umweltthemen sensibilisieren soll. Es werden neue Bäume gepflanzt, Klimabeete gestaltet und es entsteht eine Zisterne zur Regenwassernutzung im Bürgerpark. Zudem wird eine städtische Brache mit 20 Obstbäumen bepflanzt, deren Pflege Bürgerinnen und Bürger übernehmen. Das Projekt wird mit rund 300.000 Euro gefördert.
Baesweiler | Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG)
Grüne Schulhöfe für Meerbusch
An vier Schulen in Meerbusch werden 7.200 Quadratmeter Fläche entsiegelt und naturnah gestaltet. Kinder und Jugendliche werden aktiv in die Umsetzung eingebunden, etwa durch Workshops, Bauwochen und sogenannte „Mitmach-Baustellen“. Ergänzende Umweltbildungsangebote schaffen Raum für Naturerfahrung und gemeinsames Lernen. Das BMUV fördert das Projekt mit 2,7 Millionen Euro.
Meerbusch | Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG)
Natur erleben im Schlosspark Dyck
Der denkmalgeschützte Schlosspark Dyck wird ökologisch neu ausgerichtet und im Rahmen der KoMoNa-Förderung zu einem Vorzeigeprojekt für die Verbindung von Denkmalschutz, Umweltbildung und Klimaanpassung. Geplant sind unter anderem die Renaturierung des Kelzenberger Bachs und die ökologische Aufwertung von Park- und Wasserflächen. Neue Angebote wie ein Naturlehrpfad, ein Natur- und Wasserspielplatz und ein „blau-grünes Klassenzimmer“ sollen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Natur und Nachhaltigkeit erleichtern. Dafür erhält das Projekt 1,8 Millionen Euro Förderung.
Jüchen | Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG)
Grüne Dächer und Umweltbildung in Mönchengladbach
Auch der BORUSSIA-PARK wird grüner: Auf den Nebengebäuden des Stadions entstehen Gründächer mit einer Fläche von insgesamt 1.867 Quadratmetern. Das innovative Kassetten-System speichert Regenwasser, verbessert die Luftqualität und bietet Lebensräume für Pflanzen und Insekten. Begleitet wird das Vorhaben von vielfältigen Umweltbildungsangeboten für Kinder, Jugendliche und Fußballfans. Stadionführungen und Mitmach-Aktionen sollen neue Zielgruppen für Natur- und Klimaschutz sensibilisieren. Das Projekt gilt als Modell für ökologische Maßnahmen an großen Sportstätten und wird mit rund 200.000 Euro gefördert.
Mönchengladbach | Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG)
Mit den vier Projekten wird deutlich, wie Strukturwandel im Rheinischen Revier gelingen kann und wie gelebte Nachhaltigkeit dazu beiträgt, die Lebensqualität in der Region zu steigern.