Mona Neubaur mit einem Mikrofon in der Hand
©Tomas Rodriguez

Jahresversammlung zum Gigawattpakt: Neue Impulse für die Energiewende im Rheinischen Revier

27. Januar 2025

Die diesjährige Jahresversammlung des Gigawattpakts markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Transformation der Energieregion Rheinisches Revier. Unter dem Motto „Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft“ kann die Kommunale Kompetenz- und Beratungsstelle für Erneuerbare Energien im ersten Quartal 2025 an den Start gehen.

Die Förderzusage für das Vorhaben im Rahmen des Förderprogramms STARK wurde auf der Jahresversammlung jetzt offiziell von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur an die Zukunftsagentur Rheinisches Revier und die NRW.Energy4Climate überbracht. Ziel der gemeinsamen Initiative ist es, Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien in den Kommunen des Rheinischen Reviers erfolgreich zu beschleunigen. Sie ist Teil des Gigawattpakts, den die Landesregierung gemeinsam mit Kommunen, Energieunternehmen und Projektträgern 2022 geschlossen hat, um die Transformation im Rheinischen Revier zu beschleunigen. Ob Windpark, großflächige PV-Anlage oder Energie- und Wärmespeicher für die regionale Versorgung – die Kompetenz- und Beratungsstelle bietet Kommunen in der Region zukünftig praxisnahe Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von Energiewendeprojekten.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Neubaur: „Die beeindruckende Entwicklung beim Gigawattpakt zeigt: Wir sind auf dem richtigen Kurs. Der Ausbau im Rheinischen Revier ist nicht nur Zeichen für den erfolgreichen Strukturwandel, sondern auch Motor für nachhaltigen Fortschritt. Ich freue mich sehr, dass wir die Zwischenziele des Gigawattpakts nicht einfach nur erreicht, sondern deutlich übertroffen haben.

Erneuerbare Energien machen uns unabhängiger von fossilen Energieimporten, senken die Energiekosten und schaffen neue Arbeits- und Ausbildungsplätze. Der Übergang zur klimaneutralen Energiewirtschaft stärkt die regionale Wirtschaft, erhöht die Lebensqualität und zeigt, dass eine Transformation zum Zukunftsstandort für alle gewinnbringend ist.“

„Mit der Kommunalen Kompetenz- und Beratungsstelle schaffen wir eine zentrale Anlaufstelle, die es unseren Kommunen im Revier ermöglicht, noch stärker von der Energiewende zu profitieren,“ erklärt Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier.
„Gemeinsam mit den Kommunen werden wir die Potenziale für Erneuerbare-Energien-Projekte identifizieren und die Kommunen bei der Umsetzung unterstützen, um so Energiewende im Rheinischen Revier voranzutreiben und den Strukturwandel gewinnbringend für die Region zu gestalten,“ so Christian Mildenberger, Geschäftsführer der Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz NRW.Energy4Climate.

Ein weiteres Highlight der Versammlung waren die Neuigkeiten zum Energiepark Herzogenrath. Herzogenrath hat sich zum Ziel gesetzt, als erste mittelgroße Stadt in NRW das Ziel der weitgehenden Klimagerechtigkeit zu erreichen. Hierfür werden die Bereiche regenerative Energieerzeugung, nachhaltige Wärmeversorgung und die Mobilitätsveränderung gemeinsam mit den Bürgern überarbeitet.

Die RWTH Aachen und die Universität Duisburg-Essen präsentierten ebenfalls aktuelle Fortschritte ihres Projekts NEKOM (Nachhaltige Speicher- und Energieverteilungssysteme in ländlichen Kommunen unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Akzeptanz der Energiewende). Das Projekt NEKOM analysiert, wie Erneuerbare Energien in Kommunen gespeichert und verteilt werden können. Dabei stellt das Projekt die Frage, wie Energiespeicher baulich in das Stadtbild integriert werden und welchen zusätzlichen Nutzen sie Bürgerinnen und Bürgern bieten können. Auf diese Weise soll die gesellschaftliche Akzeptanz von der frühen Planungsphase an mitgedacht und sichergestellt werden.

Die Jahresversammlung des Gigawattpakts unterstrich die Bedeutung von Innovation, Zusammenarbeit und regionalem Engagement für die erfolgreiche Transformation des Rheinischen Reviers. Mit Projekten wie der neuen Beratungsstelle, dem Energiepark Herzogenrath und NEKOM wird die Region ihrer Vorreiterrolle in der Energiewende gerecht.
Über den Gigawattpakt

Rund 50 Landkreise, Kommunen, energiewirtschaftliche Unternehmen und Projektträger haben sich im März 2022 gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE) zum Bündnis Gigawattpakt zusammengeschlossen. Gemeinsames Ziel ist es, den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Rheinischen Revier voranzutreiben. Konkret: Die installierte Stromerzeugungsleistung der Erneuerbaren soll bis zum Jahr 2028 auf mindestens 5 Gigawatt ausgebaut werden. Der Gigawattpakt wird dabei als gesellschaftliches Gemeinschaftsprojekt betrachtet, bei dem jeder Akteur dazu aufgerufen ist, seinen Beitrag zu leisten.

Die Landesregierung NRW befördert den Gigawattpakt, indem sie informatorische und finanzielle Unterstützung anbietet und die regulatorischen Rahmenbedingungen verbessert – u. a. die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren zu Wind- und Photovoltaikprojekten. Bis 2028 werden bis zu 60 Millionen Euro Strukturwandelmittel durch den Bund und das Land NRW zur Verfügung gestellt. Die Kommunen im Rheinischen Revier leisten ihrerseits ihren Beitrag, in dem sie geeignete Flächen planerisch ausweisen.