Der Strukturwandel
Der Begriff Strukturwandel bezeichnet tiefgreifende Veränderungen in den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Strukturen einer Region. Im Rheinischen Revier, einer jahrzehntelang von der Braunkohle geprägten Region, beschreibt er den Übergang von einer fossilen Wirtschaftsweise hin zu einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Wirtschafts- und Lebensstruktur.

Eine Region vor großen Herausforderungen
Das Rheinische Revier ist in vielerlei Hinsicht eine heterogene Region. Es vereint dicht besiedelte Ballungszentren und ländlich geprägte Gebiete, eine vielfältige Wirtschaftslandschaft und eine Infrastruktur, die nicht überall gleichermaßen gut ausgebaut ist. Zentraler Wirtschaftsfaktor war über Jahrzehnte der Braunkohleabbau, der durch den Energiekonzern RWE sowie ein umfangreiches Netzwerk aus Dienstleistern und Zulieferbetrieben geprägt wurde.
Mit dem von der Bundesregierung beschlossenen Kohleausstieg bis spätestens 2030 steht die Region jedoch vor einem einschneidenden Wandel. Der Wegfall eines zentralen Wirtschaftszweigs birgt das Risiko eines Strukturbruchs: Arbeitsplatzverluste, Abwanderung und wirtschaftliche Stagnation könnten die Stabilität der Region gefährden. Ziel des Strukturwandels ist es daher, diese Risiken zu vermeiden und das Rheinische Revier für die Zukunft zu stärken.
Nachhaltige Transformation und regionale Stärkung
Der Strukturwandel soll nicht nur bestehende Defizite ausgleichen, sondern langfristig die Grundlagen für eine nachhaltige und prosperierende Wirtschafts- und Lebensregion schaffen. Zu den zentralen Zielen zählen:

Der Aufbau neuer Wirtschaftszweige soll den Verlust der Arbeitsplätze in der Braunkohleindustrie ausgleichen und darüber hinaus zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen.

Das Rheinische Revier soll eine Vorzeigeregion für eine nachhaltige Lebensweise und Wirtschaft werden, die mit den Anforderungen des Klimaschutzes im Einklang steht.

Die Region soll nicht nur wirtschaftlich stark bleiben, sondern auch für Bürgerinnen und Bürger lebenswert bleiben.
Die Umsetzung: Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft im Dialog
Die Transformation der Region erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Neue Technologien und innovative Ansätze spielen eine zentrale Rolle bei der Gestaltung einer klimaneutralen Wirtschaft. Gleichzeitig ist es notwendig, auch soziale und kulturelle Aspekte zu berücksichtigen, um die Bevölkerung aktiv in den Wandel einzubinden.
Bereiche wie Energieversorgung, Bauwesen, Mobilität, Stadt- und Landschaftsplanung sowie Bildung und Ernährung stehen exemplarisch für die Breite der notwendigen Veränderungen. Nur durch ganzheitliche Ansätze kann es gelingen, die Ziele des Wirtschafts- und Strukturprogramms (WSP) zu erreichen und das Rheinische Revier zu einem Vorreiter des europäischen Klimaschutzes zu machen.

Eine Chance für die Zukunft:
Der Strukturwandel im Rheinischen Revier stellt eine der zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre dar – zugleich bietet er jedoch die Möglichkeit, eine zukunftsorientierte, widerstandsfähige und lebenswerte Region zu schaffen. Im gemeinsamen Dialog und mit zielgerichtetem Handeln kann es gelingen, die Region zu einer Modellregion für nachhaltige Entwicklung und wirtschaftliche Innovation zu machen.
Der Strukturwandel im Rheinischen Revier wird gefördert durch:


